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[Gast]

So, ich hab da mal ne Frage.

Ich war vor einiger Zeit auf einer Schulung für eine Promotion, bei der der Kunde mir am Ende heimlich seine Visitenkarte zugesteckt hat mit der Bitte, mich mal zu melden, weil ich positiv aufgefallen war ich sie mich für zukünftige kleinere Aktionen direkt ohne Agentur als Zwischenhändler haben wollen. Ich hab dann auch angerufen und meinen Lebenslauf mit Referenzen und ein paar Bildern verschickt.
In Agentur-Verträgen ist allerdings die schöne Klausel eingebaut, dass man in den nächsten 3 Jahren nicht selbständig für den Kunden tätig werden darf.
Da ich aber ohne Agentur natürlich höhere Tagessätze bekommen würde, reizt es mich sehr, dieses Angebot anzunehmen, fürchte mich allerdings auch davor, was mich erwarten könnte, falls die Agentur über irgendeinen Weg dahinterkäme. Einerseits sage ich mir, dass es wohl sehr unwahrscheinlich ist, dass die das mitbekommen, andererseits kann man ja nie wissen.

Was sagt ihr dazu? Was ratet ihr mir zu tun? Hat jemand schon Erfahrung damit?

[Gast]

Das ist natürlich ein heikles Thema und ich kenn mich mit den rechtlichen Hintergründen nicht wirklich aus.
Hast Du mal mit dem Kunden drüber geredet?!?!? Also ich glaub ich würd es machen...
Wo sitzt denn der Kunde und wo die Agentur...und arbeiten die noch zusammen?!?!?
LG

[Gast]

Das ist ne schwierige frage:
- hängt von deinen geschäftspraktiken ab.
- rechtlich weis ich auch nicht genau
- und die Frage ist wieviel dir die agentur als auftraggeber wert ist..

[Gast]

Meines Wissens hast du rein rechtlich gesehen keine Chance. Weil wenn in Deinem Vertrag steht, dass es ausgeschlossen ist für einen bestimmten Zeitraum für einen Kunden der Agentur zu arbeiten, dann bist du an diesen Vertrag gebunden -schließlich hast du ihn ja unterschrieben und erwartest ja auch, dass die Agentur sich dran hält!

Da es da sehr viele unterschiedliche Klauseln gibt, musst du in Deinem Falle gucken, was im Fall einer Missachtung auf Dich zu kommt. Das kann schon eine ziemliche Stange Geld sein. Und die rechtliche Grundlage ist halt gegeben, dass die Agentur diese Strafe auch geltend machen kann.

Natürlich ist das verlockend direkt für den Kunden zu arbeiten -und ich würde auch mal mit ihm reden. Vielleicht findet man ja gemeinsam einen Weg- mache ich auch gerne! Aber deshalb unterschreibe ich auch keine Verträge, wo diese Ausschlußklausel drin ist!

Ciao Steffi

[Gast]

Es gibt Agenturen, die haben diese Klausel drin, und andere, die haben sie nicht drin.
WENN sie die drin haben, dann sollte man ich besser auch daran halten! Die schreiben die ja auch nicht zum Spaß rein.
Musst auch mal die Agentur sehen: die müssen auch von was leben, und das sind die Provisionen, die die für die Vermittlung bekommen. Wenn die sich jetzt die Mühe machen und dem Kunden die Auftragnehmer ranschleppen, der die aber lieber direkt bucht, haben sie sich ihre Mühe für lau gemacht.

Die vorgesehenen Vertragsstrafen sind dann auch entsprechend hoch - da müsstest Du schon extrem viele Aufträge für den Kunden direkt abwickeln, um das blechen zu können. Kann in den 4stelligen Bereich gehen.

Mir wäre die Sache zu heiß - die Welt ist klein, und stell Dir mal vor, irgendwer von der Agentur - kann ja auch privat sein - schlendert dann vorbei! Außerdem, auch so erfahren die sehr, sehr viel.
Beispiel: ich war gestern beim Abschlusstreffen meiner Sharp-Promo in Hamburg. Der Marketingleiter Deutschland war die Tage erst in meinem Lieblingsmarkt Saturn Düsseldorf Kö, wo eine riesige Sharp-Fläche entstanden ist. Er teilte mir mit, der VKL hätte die ganze Zeit nur von mir geredet. Und unter anderem erzählt, dass ich ja auch nicht nur für Sharp dort im Markt tätig wäre - ich hab dort seit September an jedem WE, wenn ich nicht für Sharp unterwegs war, für HP dort im Markt gestanden, andere Abteilung zwar, aber auch dieser große Markt ist überschaubar. Das alles stellt soweit kein Problem dar - auch die Agentur wusste, dass ich den Markt heiß und innig liebe und für HP dort bin.
Es sollte nur aufzeigen, wie schnell sich so etwas rumsprechen kann!!!

Sollte aber jetzt grad im Vertrag mit dieser Agentur nichts zu diesem Punkt drinstehen, dann kannst Du es machen. Dann hat die Agentur Pech gehabt, wenn sie nicht dran gedacht hat, es reinzuscheiben. Fair gegenüber der Agentur ist es natürlich nicht ganz.

Es gibt auch noch Agenturen, wo man z.B. innerhalb eines Jahres nicht für einen Mitbewerber des Kunden tätig werden darf. Solche Klauseln finde ich dann echt ätzend, kenne auch einige Leute, die die missachten. Und würde es heute auch nicht mehr unterschreiben. Nur leidet da halt die eigene Glaubwürdigkeit v.a. gegenüber den Kunden, wenn ich im selben Markt dann einmal für HP stehe und einmal für Epson.

[Gast]

...ich wäre da auch sehr vorsichtig! habe mal von jemdem gehört, der auf das angebot des kunden eingegangen ist. leider hat die agentur das mitbekommen. die hatten diese klausel auch in ihrem vertrag. weiß nur nicht, was aus der sache geworden ist.

[Gast]

Vielen lieben Dank an alle, die ihren Kommentar hierzu abgegeben haben!

Also, wieviel mir die Agentur wert ist, ist schwer zu sagen. Bisher hab ich erst einen Job für die gemacht, mir wurden aber schon öfters Jobs angeboten, die ich ablehnen musste, weil ich zum betreffenden Zeitraum schon gebucht war.

Die Agentur sitzt in Frankfurt, der Kunde, um den es geht, in München, und ich wohne in Mannheim. Also relativ geringe Wahrscheinlichkeit, dass die mich während der Arbeitszeit "erwischen". Aber ihr habt schon Recht, dass man in dieser Branche Vieles mitkriegt oder mitbekommen kann.

Ich werd auf jeden Fall mal mit dem Kunden über dieses Thema reden. Mal sehen, was sich da für eine Lösung finden lässt.

Also nochmal, DANKE!

[Gast]

Hallo,

ich würde es nicht tun...wenn ich einen Vertrag unterschreibe, dann weiß ich, worauf ich mich einlasse....

selbst wenn mir ein Kunde so ein Angebot macht, was immer wieder vorkommt, lehen ich das im Vorfeld ab, da ich die Phobie (vielleicht ist es auch so?) habe, dass es ein "Test" ist....nee da bin ich zu prinzipientreu.

Klar ist so ein Angebot verlockend, aber bis dato war ich immer mit all meinen Agenturen und Jobs so zufrieden, dass ich es honoriere, dass die Agenturen sich die "Mühe" für mich machen, warum soll man denen nicht auch ihren Lohn gönnen ??

Außerdem finde ich die "Szene" äußerst transparent, ich sehe ja auch viel und denke mir meinen Teil, warum sollen es die anderen dann nicht auch ??

LG Ela

[Gast]

kurz und knapp, schlag es dir aus deinem kopf.
Die branchen arbeiten teilweise enger zusammen als man denkt und herausgefunden ist sowas schneller als man denkt.

aber es gibt noch eine andere möglichkeit,
wenn du einen freund hast der einen gewerbeschein hat bzw. eine agentur, könnte dir dieser anbieten über ihn diesen job zu beziehen sprich du würdest über eine andere 'agentur' diesen job bekommen haben und somit nicht direkt für den kunden arbeiten sondern für die agentur.
sowas ist möglich doch da ich die genaue vertragliche vereinbarung nicht kenne kann ich nicht sagen ob es vertragswidrig wäre.

[Gast]

... hallo, es ist immer besser mit offenen Karten (auch Visitenkarten ) zu spielen!!

Habe einen aehnlichen fall. die Firma hat aber direkt bei der Agentur angerufen und gesagt das sie mich in den festen Stamm uebernehmen wollen.

Damit man sich es mit beiden nicht versaut OFFEN ansprechen, auch das bei direkter Arbeit ja mehr kohle fließt usw.)
...dann kannst Du noch entscheiden was Du machst.

nimm es aber erstmal auf jedenfall als kompliment.
Da die agentur dadurch auch sieht wie Du ankommst wollen Sie Dich fuer andere jobs sicher auch nicht unbedingt verlieren.

Viel Glück, HARDY

[Gast]

... das ist in meinen augen auch der richtige ansatz. wenn der kunde mit jemanden zufrieden ist, wird er sich sicherlich keinen zacken aus der krone brechen und in der agentur anrufen um ihn für zukünftige einsätze vormerken zu lassen.
viele außendienstler haben aber auch in der hinterhand eine agentur über die einsätze abgerechnet werden können. dadurch ist der vorwurf "direktes arbeiten für den kunden" vom tisch.

[Gast]

Von den inhaltlichen Aspekten schließe ich mich meinen Vorrednern an.

Die Agentur zu "umgehen" macht wenig Sinn.

Erstens spricht sich das zwischen den Agenturen rum ....
zweitens, während Du einen aktuellen Auftrag mit der Agentur für den Kunden abwickelst, hast Du wirklich Konkurrenz-Verbot.

Ob dies über das Ende des Auftrages hinaus haltbar ist, bedarf einer juristischen Beratung im Hinblick auf die Wirksamkeit eines Wettbewerbs-/Umgehungsverbotes, sofern keine entsprechenden Entschädigungsregelungen vereinbart sind.

Ggfs. gelingt es Dir ja, unter Hinweis auf die Tatsache, daß Dich der Kunde wieder / weiter im Boot haben will, ein höheres Honorar zu verhandeln.

[Gast]

ganz genau so sehe ich das....

ich weiß z.B. von meinem Kd, dass er mich UNBEDINGT wieder haben will, erstens schön zu wissen, zweitens werde ich genau das machen, nämlich ein höheres "gehalt" fordern...da der Kd keine andere wünscht, wird das schon klappen....


aber sich mal zu erkundigen, ob das alles so wirksam ist, ist sicher auch mal ne gute idee, vielleicht gibt es jemanden hier, der sich rechtlich auskennt ?!

LG die ela

[Gast]

... mariechen sagt gar nichts mehr??*smile*

[Gast]

Doch, doch.

Ich bedanke mich natürlich für eure Hilfe!
Ich bin mittlerweile auch davon abgewichen, es auf die heimliche Tour zu versuchen. Ihr habt ja recht, lieber mit offenen Karten spielen als hinterher mit leeren Händen und teuren Vertragsstrafen da zu stehen.

Dake nochmal!